Punta Leona-Manuel Antonio

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Wir stehen wieder zeitig auf und erbetteln uns schon 10 Minuten vor 7 Uhr den Einlass zum Frühstücksbuffet. Die Uhren ticken hier langsamer, es steht hier kaum einer vor 7 Uhr auf. So können wir das leckere Buffet mit frischen Croissants und Joghurt alleine genießen und schaffen es pünktlich um 7:15 Uhr zum Taxi.

Wir machen die ganze Prozedur mit der Ausreise an drei Kontrollpunkten durch und fahren dann zum Carara-NP, um hoffentlich die roten Aras zu sehen. Der Park macht leider erst um 7:30 Uhr auf, so dass wir denken, dass wir kaum Tiere sehen können. Am Eingang müssen wir je 8 $ Eintritt löhnen und dann werben eine ganze Reihe Guides um unsere Aufmerksamkeit.

Wir entscheiden uns doch für eine geführte Wanderung und haben so unseren privaten Guide, denn es sind weiter keine Besucher da.

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Dann sehen wir mehrere Termitennester in den Bäumen und einen Tunnel, den sie auf einem Baum hinauf gebaut haben.

Mitten im Wald können wir eine ganze „Herde“ Wildschweine (Pecaris) mit Jungtieren beobachten, bis sie uns riechen und mit einem lauten Zischen ihre stinkenden Abwehrmarken setzen. Wir sehen im Unterholz auch noch ein Aguti, was einem sehr großen Meerschwein ähnlich sieht und ein scheues Huhn-ähnliches Vogeltier, was nicht fliegen kann und auf dem Boden lebt.

Die roten Aras hören wir ein paar mal Rufen und sehen sie auch einmal in der Ferne fliegen, aber sie sind immer schneller als wir und im dichten Blattwerk nicht zu entdecken. Aber mit dem Führer können wir die größten grünen Papageien durch das Teleskop beobachten, die wir niemals entdeckt hätten: grüner Vogel in grünem Baum.

Direkt am Wegesrand entdecken wir noch einen Tukan, der langsam den Baum hochhüpft. Der Führer erklärt uns auch viele Pflanzen, u.a. einen giftigen Cashew-Baum, einen Baum mit Mangrovenwurzeln und einen Baum, aus deren Rinde ein Tee gekocht wird, der gegen zu hohe Triglyzerid-Werte hilft – das ist natürlich sehr interessant für uns.

Wir drehen mehrere Runden durch den Park auf den verschiedensten Wegen und sind nach drei Stunden schon wieder auf dem Rückweg, als wir die Aras wieder hören und sehen, wo sie landen. Sie sitzen auf einem Baum gegenüber von ihrem Baum mit der Nisthöhle. Wir steigen hinab in einen Fluss und können sie mit dem aufgebauten Teleskop sehr gut beobachten: sie sitzen zusammen auf dem Ast und putzen sich gegenseitig.

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Wir schicken den Führer wieder zurück zum NP-Centre und können so noch eine ganze Weile durch das Fernglas die Aras ansehen. Jetzt sind wir glücklich, der ganze Aufwand hat sich doch sehr gelohnt.

Wir haben zu tun, dass wir pünktlich um 12 Uhr wieder am Parkeingang sind, wo unser Taxi schon auf uns wartet – direkt davor sitzen noch zwei Leguane in der Sonne und lassen sich nicht stören.

Um 12:30 Uhr sind wir nach den üblichen Kontrollen wieder im Hotel und ziehen schnell Badesachen an, nehmen die Koffer und fahren zur Rezeption zum Auschecken. Dann fahren wir noch mal an den Canyo Blanco, genießen den herrlichen Strand und baden nochmal ausgiebig im schönen klaren Wasser. Um 16 Uhr duschen wir im Männerbereich und warten auf den Bus. Dann kommt plötzlich ein Interbus und sucht die Rezeption, weil er andere Leute abholen will. So nimmt er uns bis zur Rezeption mit.

Dort stelle ich fest, dass ich die beiden Strandtücher habe liegen lassen, die jeweils 20 $ kosten. So halte ich schnell einen Hotelbus an, der mich bis zum Strand fährt und unterwegs noch einige Hotelangestellte abholt, aber am Strand sind die Handtücher weg!!! Ich suche alles ab und steige frustriert in den Bus, aber nach dem Anfahren entdecke ich noch eins auf dem Müll – besser eines als keines. Roman hat in der Zwischenzeit dem Angestellten an der Rezeption die Ohren „vollgeheult“, denn wir wollen nicht noch 40 $ für die Handtücher zahlen müssen. Er hat Mitleid und sagt, dass wir nichts zahlen müssen und stellt uns den „Freifahrtsschein“ aus, mit dem wir aus der Anlage wieder herauskönnen. Dabei hat er zu unserem Glück die Rechnung über 30 $ für das Abendbuffet wohl vergessen, so dass wir uns schnell aus dem Staub machen und von einer weiter entfernten Stelle auf den Interbus warten.

Der lässt diesmal auch wirklich auf sich warten, denn er kommt mit mehr als einer halben Stunde Verspätung erst nach 17:30 Uhr an. Es wird schon dunkel, als wir die Hotelanlage verlassen und erst den „Freifahrtsschein“ vorzeigen müssen und uns dann noch die Hotel-Bändchen am Handgelenk abgeschnitten werden.

Dann geht die rasante Nachtfahrt los. Der Fahrer rast, ohne die Markierungen auf der Straße zu beachten, überholt, ohne Sicht zu haben und letztendlich ist auch noch der Tacho kaputt, so dass er die Geschwindigkeit nicht kontrollieren kann. Am besten ist es, nicht hinzusehen, denn wir können nichts ändern. Wir hoffen, dass er keinen von den vielen Fußgängern und unbeleuchteten Fahradfahrern mitnimmt. Den ersten Stau haben wir an einer Unfallstelle, wo eine total zerledertes Motorrad liegt und die Polizei schon alles abgesperrt hat.

Die nächsten Riesenstaus sind an zwei der vielen einspurigen Brücken: so etwas haben wir noch nicht gesehen – über den Fluss führt eine Art Gestell, auf das entweder Holzbalken oder Eisenstäbe lose gelegt sind.

Manchmal sind auch noch Asphaltbuckel oder was auch immer darauf, so dass alle Autos und auch Lastwagen!!! nur noch darüber hoppeln können. Seitenbegrenzungen gibt es nicht, auch keine Ampeln. Vorfahrt hat die Seite aus Richtung Quepos und so warten man schon mal eine halbe Stunde, bis von der anderen Seite kein Auto mehr kommt. Das ist schon sehr abenteuerlich.

Am Ende der rasanten und aufregenden Fahrt werden die anderen Fahrtgäste etwas gesprächiger und erzählen, dass sie von San Jose bis Manuel Antonio mehr als fünf Stunden gebraucht haben. Wir sind dann erst gegen 20 Uhr im Hotel Playa Espadilla. Dort beziehen wir unser großes Zimmer (mit 4 Betten) und finden eine Nachricht von Jenny und Norman. Zu unserem Treffpunkt bei Ronnys Place können wir jetzt natürlich nicht mehr hin, aber Roman ruf t Jenny im Hotel an, die krank das Zimmer hütet. Wir verabreden uns für den nächsten Morgen im Nationalpark und machen uns auf Nahrungssuche. Im Hotelrestaurant ist es sehr schön und es spielt Livemusik, aber es ist kein Gast weit und breit zu sehen, so schlendern wir den Feldweg zur Hauptstraße im Platzregen und finden an der Straße eine nette Kneipe, wo wir lecker Abendbrot essen.