Extreme Networks: MLAG Grundlagen / Beschreibung / Konzept

Trunks …. Bonds ….. Sharing ……Aggregate ………………….. MLAG !!!

Mehfache Links zwischen zwei Switches mit gleicher Geschwindigkeit (!) bezeichnet man als Trunks, Bonds, Sharing oder Aggregate.
MLAG Workshop 1
MLAG erweitert dieses Konzept dahingehend, dass das aus Konfigurationssicht jeweils lokale Ende des Bündels auf zwei SEPARATE Switche aufgesplittet wird.

MLAG Workshop 2

 

Inter-Switch-Connection Link (kurz ISC)

Würde man die SEPARATEN Switche an andere Netzstrukturen anschließen, ist ein verheerender Loop vorprogrammiert.

Daher müssen diese beiden SEPARATEN Switche zusammenarbeiten und wichtige Infos austauschen.

Man erstellt also ein Sharing für ein oder mehrere Ports pro Switch (grüner Strich) und weist dann jeden Switch an, den jeweils anderen Switch als Partner (Peer) zu betrachten.

Beide Switche unterhalten sich dann über ein Extreme-proprietäres Protokoll, tauschen darüber einerseits Link-Stati und andererseits MAC-Adressen etc. aus.
MLAG Workshop 4

Die ISC-Kommunikation zwischen diesen beiden SEPARATEN Switchen muss unbedingt redundant ausgelegt werden.

Der Totalausfall eines ISC führt zu einer nicht handhabbaren Situation.


MLAG Workshop 5

Selbstverständlich lässt sich auch das entfernte Ende des ISC-Bündels auf zwei Switche unter Benutzung von MLAG aufsplitten, darüber lässt sich dann ein Full-Mesh erreichen, dieses Konstrukt wird etwas weiter unten erklärt.

 


 

Nun konfigurieren wir…

für den ISC Link benutzen wir die Ports 55+56
MLAG Workshop 6
– ISC erstellen,
– die Linkkontrolle erfolgt mit LACP,
– die Lastverteilung nach Layer 3 & 4.
– Ports 55 und 56 beider Switche miteinander verbinden:

DC_1_1: enable sharing 55 grouping 55,56 algorithm address-based L3_L4 lacp
DC_1_2: enable sharing 55 grouping 55,56 algorithm address-based L3_L4 lacp

MLAG Workshop 7

 

Die Kommunikation über den ISC läuft auch über ein Standard VLAN
Dazu legen wir diese „MLAG-VLAN oder ISC VLAN“ an und versehen es mit IPs:

DC_1_1: create vlan MLAG_ISC tag 1000
DC_1_1: configure vlan MLAG_ISC add port 55 tagged
DC_1_1: configure vlan MLAG_ISC ipaddress 10.10.11.11/24

DC_1_2: create vlan MLAG_ISC tag 1000
DC_1_2: configure vlan MLAG_ISC add port 55 tagged
DC_1_2: configure vlan MLAG_ISC ipaddress 10.10.11.12/24

MLAG Workshop 8

 


MLAG Peers

Der jeweils gegenüberliegende Switch wird MLAG-Peer genannt. MLAG Workshop 9
DC_1_1: create mlag peer DC_1_2
DC_1_1: configure mlag peer “DC_1_2” ipaddress 10.10.11.12 vr VR-Default

Wenn alles korrekt ist, sollte diese Nachricht erscheinen:

VLAN MLAG_ISC will be used as the Inter-Switch Connection to MLAG peer DC_1_2

Das bedeutet, dass das MLAG VLAN für die ISC Verbindung zum remote Peer genutzt wird.

MLAG Workshop 10

DC_1_2: create mlag peer “DC_1_1”
DC_1_2: configure mlag peer “DC_1_1” ipaddress 10.10.11.11 vr VR-Default

Und so sieht es auf den Switches selbst:
DC_1_1 mit 10.10.11.11 ist LOCAL
DC_1_2 mit 10.10.11.12 ist sein PEER …

* DC_1_1.11 # sh mlag peer
Multi-switch Link Aggregation Peers:
MLAG Peer         : DC_1_2
VLAN              : MLAG_ISC        Virtual Router    : VR-Default
Local IP Address  : 10.10.11.11     Peer IP Address   : 10.10.11.12
MLAG ports        : 1               Tx-Interval       : 1000 ms
Checkpoint Status : Up              Peer Tx-Interval  : 1000 ms
Rx-Hellos         : 8253            Tx-Hellos         : 8262
Rx-Checkpoint Msgs: 7               Tx-Checkpoint Msgs: 897
Rx-Hello Errors   : 0               Tx-Hello Errors   : 0
Hello Timeouts    : 1               Checkpoint Errors : 0
Up Time           : 0d:2h:11m:33s   Peer Conn.Failures: 891

 

und umgekehrt …
Screen_2014.02.09__00841__030

Sharings zwischen übergeordneten Switch und den MLAG Switches

Zuerst werden auf dem DC_2_1 Switch zwei Sharings erzeugt, deren entfernte Enden auf DC_1_1 und DC_1_2 zeigen.

DC_2_1: enable sharing 57 grouping 57,58 algorithm addres-based lacp

Die Notwendigkeit auf den MLAG Switches DC_1_1 und DC_1_2 das Sharing in Richtung des DC_2_1 einzurichten, ist nicht auf Anhieb verständlich. Wir haben es hier also mir einem Sharing, das nur aus einem Link besteht und an sich etwas widersinnig ist.

Dies ist jedoch wichtig, denn nur über gesharte Ports können LACP Informationen fließen.

DC_1_1: enable sharing 57 grouping 57 algorithm addres-based lacp

und

DC_1_2: enable sharing 57 grouping 57 algorithm addres-based lacp

 

MLAG Workshop 11


Abschließend konfiguriert man das lokale Ende jedes Sharing als MLAG-Port und weist es dem MLAG-Peer zu.

Memo: „Über diesen Port ist mein MLAG Peer zu erreichen“.

DC_1_1: enable mlag port 57 peer „DC_1_2“ id 57

MLAG Workshop 12

DC_1_2: enable mlag port 57 peer “DC_1_1” id 57

MLAG Workshop 13

Komplexere MLAG Nutzung – Fully Meshed

Oben haben haben wir uns angeschaut, wie wir einen Switch an zwei Switche anschliessen.

Es ist möglich zwei MLAGs „gegeneinander / Kopf an Kopf“ zu nutzen, um so zu einem Fully Meshed Effekt zu kommen.

So lassen sich auch MLAG Umgebungen skalieren.

 

Wir nehmen nun noch einen Switch DC_2_2 in Betrieb:

MLAG Workshop 14

 


Das Ziel ist es, Daten der Devices, die an beiden Switches angeschlossen sind, absolut redundant auf die „andere Seite / zu dem anderen Core“ zu transportieren.

Genutzt wird so ein Konstrukt, um ein absolut redundantes VLAN zwischen zwei Datencentern / Brandabschnitten / Rechenzentren anzulegen.

In dem Beispiel unten ist der SERVER

– links redundant über seine Switches angebunden (das Server-Thema wird hier nicht  behandelt)

– und soll den RZ-Link nutzen.

MLAG Workshop 15

Diese MLAG-Strukturen sollten dazu diesen, um einen Ausfall von rot markierten Switches „zu überleben“.

Es sind nicht alle Kombination aufgeführt.

Natürlich dürfen nicht beide Switche in einem RZ ausfallen :=)

Dazu müssen natürlich weitere Verbindungen geschaffen werden.MLAG Workshop 16MLAG Workshop 17MLAG Workshop 18

 


Nun wird es etwas kompliziert:

Wir müssen also nicht nur ein MLAG Konstrukt anlegen sondern gleich VIER!!!
Aber der Reihe nach, zuerst diese zwei: GRÜN und BLAU

 

MLAG Workshop 19Und nun die zwei anderen,

und nun ORANGE und VIOLETT.
Aus der Zeichnung sollte ersichtlich sein, dass jeder Switch an zwei anderen Switchen angebunden ist.MLAG Workshop 20

Beispiel einer Fully Meshed MLAG Konfiguratio

Downoad der Konfiguration als DOCx >> MLAG Workshop

CU-LINK logisch

ISC Erstellen

ISC erstellen für linke Seite (DC_1_1 und DC_1_2) , die Bündelkontrolle erfolgt mit LACP, die Lastverteilung nach Layer 3 & 4.

Ports 55 und 56 beider Switche miteinander verbinden.

DC_1_1 enable sharing 55 grouping 55,56 algorithm address-based L3_L4 lacp
DC_1_2 enable sharing 55 grouping 55,56 algorithm address-based L3_L4 lacp

ISC erstellen für rechte Seite (DC_2_1 und DC_2_2), die Bündelkontrolle erfolgt mit LACP, die Lastverteilung nach Layer 3 & 4.

Ports 55 und 56 beider Switche miteinander verbinden

DC_2_1 enable sharing 55 grouping 55,56 algorithm address-based L3_L4 lacp
DC_2_2 enable sharing 55 grouping 55,56 algorithm address-based L3_L4 lacp

MLAG VLAN anlegen

MLAG-VLAN anlegen und mit IP versehen, hierüber läuft die Kommunikation für MLAG.

Linke Seite:

DC_1_1 create vlan MLAG_ISC tag 1000
DC_1_1 configure vlan MLAG_ISC add port 55 tagged
DC_1_1 configure vlan MLAG_ISC ipaddress 10.10.11.11/30

DC_1_2 create vlan MLAG_ISC tag 1000
DC_1_2 configure vlan MLAG_ISC add port 55 tagged
DC_1_2 configure vlan MLAG_ISC ipaddress 10.10.11.12/30

Rechte Seite:

DC_2_1 create vlan MLAG_ISC tag 1000
DC_2_1 configure vlan MLAG_ISC add port 55 tagged
DC_2_1 configure vlan MLAG_ISC ipaddress 10.10.12.21/30

 

DC_2_2 create vlan MLAG_ISC tag 1000
DC_2_2 configure vlan MLAG_ISC add port 55 tagged
DC_2_2 configure vlan MLAG_ISC ipaddress 10.10.13.22/30

MLAG Peers anlegen

Der jeweils gegenüberliegende Switch (lokal pro DC) wird „MLAG-Peer“ genannt.

DC_1_1 und DC_1_2 sind Peers
DC_2_1 und DC_2_2 sind Peers

Linke Seite

DC_1_1 create mlag peer „DC_1_2“
DC_1_1 configure mlag peer “DC_1_2” ipaddress 10.10.11.12 vr VR-Default
DC_1_2 create mlag peer “DC_1_1”
DC_1_2 configure mlag peer “DC_1_1” ipaddress 10.10.10.11 vr VR-Default

Rechte Seite

DC_2_1 create mlag peer “DC_2_2”
DC_2_1 configure mlag peer “DC_2_2” ipaddress 10.10.12.12 vr VR-Default
DC_2_2 create mlag peer “DC_2_1”
DC_2_2 configure mlag peer “DC_2_1” ipaddress 10.10.12.11 vr VR-Default

Sharing vom Switch zu den MLAG Peers anlegen

Jetzt wird auf jedem Switch ein Sharing erzeugt, dessen entferntes Ende auf den beiden Switchen des gegenüberliegenden Datacenters terminiert. Es sollte nachher ein Link von jedem Switch zu jedem Switch (im anderen DC) laufen.

Linke Seite

DC_1_1 enable sharing 57 grouping 57,58 algorithm address-based lacp
# Port 57 zu DC_2_1 Port 57, Port 58 zu DC_2_2 Port 57

DC_1_2 enable sharing 57 grouping 57,58 algorithm address-based lacp
# Port 57 zu DC_2_1 Port 58, Port 58 zu DC_2_2 Port 58

Rechte Seite

DC_2_1 enable sharing 57 grouping 57,58 algorithm address-based lacp
# Port 57 zu DC_1_1 Port 57, Port 58 zu DC_1_2 Port 57

DC_2_2 enable sharing 57 grouping 57,58 algorithm address-based lacp
# Port 57 zu DC_1_1 Port 58, Port 58 zu DC_1_2 Port 58

Das lokale Ende jedes Sharing als MLAG-Port konfigurieren und dem MLAG-Peer zuweisen.

Achtung, der MLAG-Peer ist jeweils im gleichen Datacenter:

Linke Seite

DC_1_1 enable mlag port 57 peer „DC_1_2“ id 57
DC_1_2 enable mlag port 57 peer “DC_1_1” id 57

Rechte Seite

DC_2_1 enable mlag port 57 peer “DC_2_2” id 57
DC_2_2 enable mlag port 57 peer “DC_2_1” id 57

Mit

show mlag peer

kann man sich den Status des/der konfigurierten MLAG-Peers anzeigen lassen.

„show mlag ports <port>

zeigt für einen lokalen Port den Status des entfernten (Remote Link) Ports an, sowie den des zugehörigen MLAG-Peers.