Tortuguero NP

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Auf einen Kaffee und Kekse treffen wir uns mit Isabell um 6 Uhr morgens im Restaurant und genießen den Blick auf die Lagune, bevor wir ins Boot steigen und die Morgenbeobachtungstour beginnt. Wir haben wieder großes Glück mit dem Wetter, denn es regnet nicht und der Himmel ist leicht bewölkt, so dass wir nicht verbrennen und nicht total abkochen.

Selbst ohne direkte Sonne ist es sehr heiß und schwül durch die hohe Luftfeuchtigkeit. Aber der Fahrtwind kühlt schön und nachdem wir die 7$ Eintritt bezahlt haben, durchstreifen wir mit dem Boot den Tortuguero-NP. Vom Boot aus ist es sehr komfortabel und man sieht wirklich sehr viel. Als erstes und häufigstes Tier: Leguane in allen Größen und Farben. Am auffälligsten sind die orange gefärbten Männchen in der Paarungszeit. Die stechen ja wirklich ins Auge. Wir sind erstaunt, dass man sie so weit oben auf den Bäumen finden kann.

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Cool sind auch die kleinen rostroten Vögel, die auf den Wasserpflanzen herumlaufen – sie haben sehr große Füße, die das Gewicht optimal verteilen, so dass sie nicht untergehen können. Sie lassen uns auch ganz nah an sich heran und haben keine Angst vor den Menschen. Isabell ist ganz aus dem Häuschen, als die auf einem Ast in der Sonne eine kleine Boa entdeckt. Diese nutzt die Sonne nach den langen Regentagen, um Wärme zu tanken und wir können sie ganz aus der Nähe beobachten.

Dann erleben wir noch eine Horde Brüllaffen, die ihrem Namen alle Ehre machen. Um 9 Uhr sind wir wieder zurück in der Laguna Lodge und können ein ausgiebiges Frühstück mit lecker Rührei, Pancakes und der leckersten Ananas der Welt genießen.

So gestärkt geht es schon eine 3/4 Stunde später wieder auf die Pirsch, diesmal aber nur noch zu acht, denn die zwei spanischen Ladies haben uns verlassen und die Canadier Stefanie und Kevin wollen lieber ausruhen. Wir genießen die Fahrt auf dem Boot durch den Dschungel, wo wieder die herrlichsten Pflanzen blühen, sich aber kein Tukan zeigt. Dafür aber jede Menge Reiher in blau oder grün, Anhingas, Kormorane, Adler….Dazu kommen wieder unzählige Leguane.

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Das Beste ist aber ein Faultier, das direkt vor uns knapp über dem Wasser an einem Ast hängt und sich sogar bewegt!!!! So können wir es ausgiebig beim Fressen beobachten, denn alles erfolgt – natürlich faul! – in Zeitlupe. Auch als es versucht ein Bad zu nehmen und dann doch wieder hoch klettert, können wir sogar die Insekten in seinem Pelz beobachten. Sie leben im Fell und pflegen es für das Faultier. Auch sehen wir das Moos, dass durch seine Farbe für eine tolle Tarnung sorgt. So ein Anblick ist sehr selten und wir haben wirklich großes Glück, als es uns auch noch ansieht und wir genau ins Gesicht und die Augen blicken können. Das ist wirklich genial.

Um das noch zu toppen, fahren wir in einen schmalen Seitenkanal mit ganz schwarzem Wasser und können direkt vor uns eine Affenhorde beobachten. Das sind Spider-Monkeys und Kapuziner-Äffchen sogar mit Jungen. Die hangeln sich von Ast zu Ast und lassen sich aus der Nähe beim Fressen beobachten. Die Vegetation ist hier so, wie man sich Urwald vorstellt, dabei ist das alles kein primärer Regenwald. Wir sind trotzdem froh, dass wir im Boot sitzen und nicht zu Fuß durch den Dschungel laufen müssen. Nebenbei sehen wir noch einen kleinen Kaiman, der aber schnell vor uns flüchtet.

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Weil alle noch einen giftigen Pfeilfrosch sehen wollen, steigt Jeffrey unser Kapitän barfuß! in den Dschungel und fängt auch sehr schnell einen kleinen roten Pfeilgiftfrosch mit blauen Füßen. Der wird kurz in der bloßen Hand geschüttelt, damit er nicht weghüpft und dann ist er der Fotostar. Alle sind überrascht, dass er so klein ist.

Einen Abstecher machen wir noch bis zum Meer: da wo die Lagune in den Atlantik mündet. Wir können schon die Wellen sehen und kehren bald wieder um, da das Boot nicht für die starke Brandung gemacht ist. Auf jeden Fall fahren wir sehr zufrieden wieder zur Lodge, um ein super leckeres Mittagessen mit frisch gebratenen Steaks einzunehmen.

Nach dem Essen werden wir vom Besitzer einer Canopy-Tour-Anlage abgeholt und sehen den anderen zu, wie sie sich anschnallen und auf den Baum klettern, um sich dann abzuseilen. Wir bleiben lieber unten und können dafür die ersten Tukane und andere bunte Vögel beobachten. Nach der Rückkehr machen wir eine Entdeckungstour mit Isabell im Hotelgarten und sehen die verschiedensten Pflanzen, Insekten und endlich einen großen Tukan. Dann gehen wir noch schnell im Pool schwimmen, bevor es schon wieder Zeit zum Essen ist und ein leckeres gebratenes Hühnchen auf uns wartet. In der netten Truppe macht das Essen doppelt so viel Spaß und wir probieren in der Bar nebenan noch den einheimischen Zuckerrohrschnaps, nachdem wir den beiden Canadiern Mau-Mau-Spielen inclusive der Begriffe Mau-Mau, „Boobie“ (eigentlich Bube) und Klugscheißer beigebracht haben. Leider ist heute schon der letzte Abend in dieser Gruppe, denn alle haben andere Routen und Ziele. Aber am 23.12.2006 sind drei Pärchen von uns im Manuel Antonio NP, wo wir uns gleich auf ein Treffen verabreden.