Vik – Leirubakki

Beim Aufwachen ist überall Nebel, man kann nicht mal die Klippen am Meer sehen, außerdem sprühregnet es, so dass wir erstmal langsam und in Ruhe frühstücken. Wir sparen uns daher auch die Wanderung auf die Klippen und fahren stattdessen zum großen Felstor Dyrholaey im Meer bei Vik. Dort kurven wir auf dem Bergrücken zum Leuchtturm hoch und besehen uns das mächtige Tor von oben, wo wir auch einen Blick auf den kilometerlangen schwarzen Strand (soweit der Nebel den Blick zulässt) werfen können. Starker Wind und tolle Brandung. Dann sind wir mutig und klettern sogar auf das Felstor hinauf und können dabei sogar die tapsigen Puffins aus der Nähe beobachten. Steil fällt der Felsen ins Meer hinab. Dann fahren wir noch den Abzweig links zum Strand hinunter – von dort sieht man zwar das Felstor nicht so gut, dafür haben wir aber Stranderlebnis mit hohen Wellen, tollen Gesteinsformationen an den Klippen und hunderte Puffins , die links an einem Felsen sehr gut zu beobachten und fotografieren sind. Dann geht es die Ringstraße weiter vorbei an vielen Wasserfällen, z.B. der hohe Skogarfoss der auf vielen Stufen erklettert werden will und seine Wasserfahne weit ins Land bläst. Der Seljalandsfoss kann sogar umrundet werden, aber es regnet sowieso schon, so dass wir nicht noch mehr nass werden wollen. Leider sehen wir vom Myrdalsjökull durch die vielen Wolken nichts mehr, aber Gletscher hatten wir ja gestern genug. Die Landschaft ist immer dichter besiedelt und viele Höfe mit Pferden, Kühen, Schafen sind zu sehen. Einmal blockiert eine ganze Pferdeherde mit ein paar Reitern die Straße und lässt sich auch von den vielen Autos nicht stören, ein anderes Mal beobachten wir Schafe, die mit Anlauf über den Weidezaun hüpfen. Nach den einsamen Westfjorden und dem wenig besiedelten Osten ist jetzt richtig ungewohnt viel los. Auch sehen wir jetzt viel mehr Radfahrer mit Gepäck. Da gestern das Netzteil unserer mobilen Festplatte zum Speichern der Digitalfotos kaputt gegangen ist, entschließen wir uns, doch noch von Hella nach Selfoss zu fahren, wo es nach Auskunft Elektrogeschäfte geben soll, sonst nur noch in Reykjavik und evtl. in Akureyri. Selfoss ist ein Versorgungsstützpunkt mit vielen Geschäften und richtig Verkehr und wir kommen uns nach den einsamen Gegenden ganz fremd vor. Dabei hat Selfoss nur 2.700 Einwohner, aber bisher waren 270 schon sehr viel – die Dimensionen sind in Island eben andere. Wir klappern jeden Elektro- und Fotoladen ab, sogar einen Baumarkt – nichts zu machen.Dann haben wir doch noch Glück und erstehen für 20 € ein Universalnetzteil. Jetzt sind die Fotos wieder sicher. Dann fahren wir gegen 18 Uhr wieder zurück nach Hella bis zur 26 und dann weiter nach Leirubakki. Neben der Straße werden Schafe auf Pferden zusammengetrieben, alles ist sehr grün und überall sind Bauernhöfe zu sehen. Leirubakki ist auch ein alter Hof, der mit einem Hotelneubau bestückt wurde, gegenüber sind die Pferdeställe. Wir haben ein einfaches Zimmer, es gibt 2 Hot Pots und ein Naturschwimmbecken – aber der Weg dahin ist im Badeanzug zu weit und es ist viel zu kalt. Neben unserem Haus ist noch ein neu gebautes Restaurant mit einem Hekla-Vulkanzentrum. Wir essen im Freien, bis uns die Kälte ins Vulkanzentrum treibt.