31.03.2005, Donnerstag

31.03.2005, Donnerstag

Heute starten wir am Pont Neuf, genau da, wo wir gestern aufgehört haben. Bei Tageslicht sieht alles schon wieder anders aus, aber der Eiffelturm ist immer noch da. Dann gehen wir auf die Insel um den Justizpalst herum und gleich zur Sainte Chapelle. Schon allein im unteren Bereich der Kapelle verschlägt es uns den Atem: herrliche Säulen in Gold mit kräftigen Farben und ein blauer Himmel – dazu farbige Fenster! Die Atmosphäre ist einmalig. Aber das unerwartete geschieht, als wir die Treppe nach oben steigen: dort empfängt uns eine Kapelle aus buntem Licht. Die Seitenwände der Kapelle bestehen bis auf wenige Pfeiler aus riesigen bunten Glasscheiben. Dazu noch goldgeschmückte Wände und ein dunkelblauer Sternenhimmel. Wir sind sehr beeindruckt.

Über den Hof des Justizpalastes gehen wir zur Conciererie, wo wir zuerst in den großen Säulensaal kommen und dann weiter in den Zellenbereich, wo in den Zeiten der Revolution sehr viele auf ihre Hinrichtung warteten – so auch Marie-Antoinette. Eine Stätte, die doch aufgrund ihrer Geschichte etwas gruselig ist.

Weiter geht es über den Blumenmarkt zu den Türmen von Notre Dame. Auch heute ist die Warteschlange zur Turmbesteigung sehr lang und es werden ca. alle 10 Minuten 20 Leute eingelassen, aber wir wollen es wagen. Nach mehr als einer Stunde Wartezeit können wir die fast 400 Stufen zur Schimärengallerie aufsteigen und haben einen imposanten Blick auf Paris von einer anderen Stelle. Dazu sind wir fast alleine oben und können alles ausgiebig genießen. Vor allem die steinernen Figuren haben es uns angetan. Sogar einen kleinen Elefanten entdecken wir. Nach der Besichtigung der großen Glocke, bei der es große Leute etwas schwerer haben, steigen wir noch auf den Südturm nach oben und können die Dachkonstruktion von Notre Dame betrachten, einschließlich der Wasserspeier. Hier war das Reich von Quasimodo und Esmeralda. Unten angekommen, sind wir wieder in der Wirklichkeit und im Gewimmel der Touristen.

Wir stürzen uns ins Gewühl und durchstreifen die Straßen des Marais zum Picasso-Museum. Dort studieren wir die Bilder, die auch sehr gut auf Deutsch beschrieben sind. Ein Besuch lohnt sich hier auf jeden Fall. Auf dem Weg zum Centre Pompidou genießen wir einen Kaffee und einen Crepe und machen uns als erstes mit der Rolltreppe ganz nach oben, um die Sicht zu genießen: die Dächer von Paris ganz aus der Nähe und ein schöner Blick auf den Strawinsky-Brunnen. Dann fahren wir zurück in die 5. Etage (Aufgang in der 4. Etage), um die Kunst von 1905 bis 1960 ausgiebig zu betrachten, obwohl wir nicht alles verstehen. Aber die Sammlung ist sehr umfangreich und stellt alles sehr gut dar. Zum Schluss schauen wir uns noch im Durchlauf die moderne Kunst an, dann sind wir ziemlich kaputt und machen uns auf den Heimweg.