Antwerpen – Brüssel

2. Tag
Samstag, 10.04.2004
Antwerpen-Brüssel

Heute befolgen wir einen Tipp der Rezeption im Holiday Inn Express: wir lassen das Auto in der Tiefgarage und fahren mit dem Zug (6,20 Euro pro Person) nach Brüssel (Centraal). Aber nicht, ohne vorher ein absolut leckeres Frühstück im Hotel zu genießen.
Der Bahnhof von Antwerpen ist trotz der Bauarbeiten gigantisch und der Sackbahnhof gerade neu gemacht – wir sind begeistert. Nach einer kurzen Zugfahrt (ca. 40 min.) sind wir schon in Brüssel.
Der Bahnhof liegt absolut im Zentrum und alles in der Altstadt kann so erlaufen werden, ohne Stress mit Auto und Stadtplan lesen.
Aus dem Bahnhof „fallen“ wir direkt auf einen schönen kleinen Platz mit lauter Marktständen in rot-grünen Streifen. Leider gibt es nur Touri-Prassel, aber auch schon die ersten Muscheln am Stand und selbst mit Schlangen aus Holz kann man viel Spaß haben…
Die nächste Station sind die Galerien St. Hubert: eine edle Passage mit teuren Läden und Cafes. Uns beeindrucken wieder die Pralinengeschäfte und auch der Bärenladen.
Auch fällt das totale Sprachgewirr auf – schon im Zug war neben den Landessprachen Flämisch und Französisch noch eine Vielzahl von Sprachen zu hören: Italienisch, Spanisch, Deutsch, Hebräisch, Tschechisch….und natürlich Englisch und Amerikanisch. Man kommt ganz durcheinander.
Der Place des Martyrs ist wirklich selber leidend, so wie die Häuser aussehen…
Beim Bummel durch die noch leeren Gassen der Fressmeile für Touristen können wir zusehen, wie die Meeresfrüchte aufgebaut werden.
Dann landen wir im „Fischviertel“ von Brüssel und treffen auf die ersten Einheimischen, die es sich schon vor 12 Uhr an einem Fischgeschäft gut gehen lassen: Muscheln und Austern essen bzw. schlürfen und dazu ein paar Gläser Weißwein genießen. Das ist Lebensgefühl – man sieht ihnen den Spaß an. Wir genießen das Treiben auf dem schönen Platz und schauen uns danach die Kirchen in der Gegend an, wobei uns auffällt, dass es nirgends Reihen mit Kirchenbänken gibt, sondern nur Reihen mit Stühlen die auch oft rund um den Altar aufgebaut sind.
Dann geht es zurück ins Zentrum: die Börse lockt. Und gleich dahinter liegt der Grote Markt: beeindruckend. Uns erinnert hier sehr viel an Prag – das mag wohl an den schönen Jugendstilhäusern liegen. Auf dem Markt können wir zwei Hochzeitsgesellschaften beobachten. Aber außer den Pflanzen an einem Stand, ist hier kein Grün zu sehen. Im Unterschied zu Antwerpen, wo selbst die kleinsten Plätze grün waren, sind hier die meisten Plätze betoniert und kahl. Aber die Häuser auf dem Groten Markt entschädigen für alles und bieten genügend Ausblicke.
Dann folgt noch ein Pflichtbesuch bei „Maneken Pis“, den wir fast übersehen hätten. Weiter geht es quer durch die Gassen zum Mont des Arts, dem Kunsthügel, der einen schönen Blick auf einen kleinen Park und über die Stadt bietet, aber auch wieder viel Beton. Beeindruckend ist das Old England, ein herrliches Jugendstil Haus. Die Architektur oben auf dem Berg ist völlig anders als in der Stadt unten: große weiße und klassizistische Prachtbauten und der Park de Bruxelles, durch den wir einen Schlender machen. Aber das kalte, nasse Wetter läd nicht gerade zum Verweilen ein, so dass wir weiter zur Kathedrale ziehen. Ein sehr schönes gotisches Bauwerk, aber am meisten beeindruckt uns die neue Orgel im Innern, die zu schweben scheint und die schönen Bleiglasfenster.
Natürlich darf wieder eine Brüsseler Waffel (noch heiß und mit Sahne und frischen Erdbeeren) nicht fehlen – die kann man auch mit Handschuhen und im Regen essen!
Zurück geht es wieder im Zug und in Antwerpen schauen wir uns den Bahnhof mit seinen weiteren Bauvorhaben noch mal genauer an.
Dann laufen wir zurück ins Hotel, wo wir uns schon auf eine heiße Dusche freuen.