Cordoba

Mittwoch, 18.04.2007 Cordoba

Heute stehen wir zeitig auf, da die Moschee-Kathedrale von 8.30 bis 10 Uhr kostenlosen Eintritt bietet.. So sparen wir auf der einen Seite zweimal 8 € Eintritt und was noch besser ist: es ist fast kein Mensch weiter dort, wo sich am Nachmittag die Massen durch die Kathedrale schieben, vor allem die Reisegruppen. So können wir die Weite der ehemaligen Moschee mit den vielen Säulen in Ruhe auf uns wirken lassen. Interessant sind natürlich die Stilbrüche, die durch die vielen späteren Ein- und Umbauten entstanden sind.: Kapellen an den Seitenwänden und natürlich vor allem die mitten in die Moschee eingebaute komplette Kathedrale. Leider sind gerade Bauarbeiten, aber wir können das geschnitzte Chorgestühl bewundern, das gerade mit einer Büchse Pronto poliert wird. Hier wird auch die Höhe der Kathedrale deutlich. Da der Altarraum wegen der Bauarbeiten geschlossen ist, findet der tägliche Gottesdienst nebenan statt – Platz ist ja genug zwischen den Säulen der Moschee: es wird lediglich ein Podest aufgebaut, auf das der Altar gestellt wird – fertig. Natürlich wird auch kräftig geweihräuchert und mindestens sechs Priester feiern die heilige Messe. Es ist schon seltsam, wenn man eine Moschee mit den arabischen Schriftzeichen überall betrachtet und dabei einer katholischen Messe lauschen kann. Die Atmosphäre hat uns so gut gefallen, dass wir morgen vor der Abfahrt noch mal in die ruhige Moschee wollen.
Weiter geht es zum Alcazar de los Reyes Christianos – die Festung der christlichen Könige aus dem 14. Jahrhundert. Von der Festung haben wir einen schönen Blick auf die Mesquita und den Fluss auf der anderen Seite. Die herrlichen Gärten laden zum Bummel ein – zumal uns das Wetter heute nicht im Stich lässt – es regnet nicht. In den Teichen schwimmen riesige Karpfen und einige Goldfische, überall sind Orangen- und Zitronenbäume zu finden. Der Duft der Blüten ist überall in der Luft. Schön ist auch der Patio mit dem Wasserlauf, Springbrunnen und den Bäumen. Anschließend bummeln wir durch die Gassen zur alten Synagoge und können vor lauter Menschen und Reisegruppen kaum die schönen Wände sehen. Dies ist eine von drei erhaltenen Synagogen in ganz Spanien, die anderen zwei sind in Toledo. Anschließend geht es zum Fluss zurück zum Tor zur Mesquita. Wir klettern auf das neu restaurierte Tor hinauf und haben von oben eine tolle Aussicht auf die Altstadt und die Brücke, die leider derzeit restauriert wird. Dann machen wir einen Stopp zum relaxen im Hotel. Weiter geht es dann durch verwinkelte Gassen zum Museum des Viana-Palastes mit seinen 13 Innenhöfen und vielen Patios. Für 3 € p. P. können wir die Höfe besichtigen, jeder ist anders, mal grün und ruhig, mal groß und gepflastert, mal mit Brunnen und Bäumen, dann mit Blumentöpfen und bewachsenen Wänden – sehr schön gemacht. Dann schlendern wir wieder nach unten Richtung Wasser zur Plaza del Potrio. Wir wollen ins Museo de Bellas Artes. Hier aber riecht es unerträglich nach Lösungsmitteln und die vielen Heiligengemälde können bei uns auch keine Begeisterung auslösen. So bummeln wir zur neuen Brücke, wo wir einen Blick auf die historische Brücke werfen können und die Mesquita mal aus einem anderen Blickwinkel sehen können: auf dem Hügel über der Stadt thronend. Dann schlendern wir weiter und sehen immer wieder andere Gässchen und Höfe und staunen, welche großen Autos durch die engen Gassen passen.