Baeza und Ubeda – Cordoba

Dienstag, 17.04.2007 Baeza und Ubeda – Cordoba

Aufwachen mit Blick auf Orangenbäume und alte Mauern – blauer Himmel und Sonnenschein, nur die Luft ist eisekalt. Beim Frühstück wird es auch nicht wärmer, dafür lecker. Wir sind fast die einzigen Gäste. Dann fahren wir los in Richtung Jaen. Ca. 10 km hinter Baeza liegt La Laguna: ein Hotel mit Olivenöl-Museum. Ringsum sind nur Olivenplantagen an den Hänge zu sehen. Im Museum müssen wir noch etwas warten, bis um 10.30 Uhr geöffnet wird, aber das Warten hat sich gelohnt. Anschaulich wird erklärt, wie Olivenbäume gepflegt werden, wie alt sie werden ( bis zu 1.000 Jahre), welche Rolle sie in Geschichte und Kultur spielten… Dann können wir die verschiedenen Sorten betrachten: es gibt Oliven für die Ölgewinnung und zum Essen. Dann wird gezeigt, wozu man Oliven noch nutzen kann: Öl, Brennstoff für Öllampen, Seife ( 1 kg Soda, 6 l Wasser dann 6 l Olivenöl dazu und rühren, dann trocknen lassen und in Stücke schneiden). Interessant ist auch die technische Seite der Ölgewinnung: mit Mahlsteinen wird aus den Oliven eine Paste hergestellt, die auf Strohmatten geschmiert wird. Dann werden mit Paste gefüllte Strohmatten werden gestapelt, bis ein Turm entsteht, der unter die Presse geschoben wird. Mit viel Druck wird das Öl aus den Matten herausgepresst und aufgefangen. Die größte Hebelpresse im Museum ist 15 Meter lang und riesig. Die Oliven bestimmen hier das Leben der Menschen. Von Anfang Dezember bis Februar ist hier Erntezeit, bei der ca. 36 Mio Menschen bei der Ernte helfen. Schon zum Frühstück gibt es Weißbrot mit Olivenöl beträufelt und evtl. noch Tomatenpaste dazu.
Wir fahren weiter nach Jaen und immer noch bestimmen die Olivenbäume den Weg. In Jaen, das idyllisch am Berg unterhalb einer Burg liegt und eine schöne Kathedrale hat, die man schon von weitem sehen kann, finden wir leider keinen Parkplatz. Nur dank des Navigationssystems finden wir aus dem Gewirr der engen Gassen heraus und schrauben uns auf Serpentinen in die Höhe Richtung Valdepenas de Jaen durch die Sierra de la pandera. Herrliche Berge und Olivenbäume soweit das Auge sehen kann. Hier treffen wir kilometerweit kein Auto, kein Schaf, nur Oliven. Ein einmaliges Erlebnis, so auf ca. 1.000 Meter Höhe unter Olivenbäumen in der Sonne zu stehen. Dann fahren wir wieder bergab und langsam zurück in die Zivilisation. Nach Castillo de Locubin geht es auf eine gut ausgebaute Straße und wir “fliegen” vorbei an…Olivenbäumen. Manchmal sehen wir schon andere Bäume oder mal ein saftig grünes Getreidefeld und die Hügel werden sanfter, die Luft wird langsam wärmer und die Dörfer werden mehr – wir nähern uns Cordoba. Im Hintergrund sehen wir die Berge der Sierra Cordoba. In Cordoba fahren wir direkt ins Zentrum und einmal um die Mesqiuta herum, an der direkt unser Hotel liegt. Wir fahren in die Tiefgarage und erhalten ein Zimmer im ersten Stock mit direktem Blick auf die Mauer der Mesquita. Wir stürzen uns gleich ins Leben der Altstadt, denn es ist schon 16.30 Uhr. Im Innenhof der Mesquita-Kathedrale blühen die Orangenbäume (hier ist es eindeutig wärmer!) und wir machen ein Picknick, bevor wir uns in das Gewühl der Gassen der Juderia begeben. Einen Ausflug machen wir ins archäologische Museum, in der Stücke aus der Römerzeit und der Nasriden zu sehen sind. Den Abend lassen wir im modernen Zentrum am Platz Tendillas ausklingen: wir genießen die letzten Sonnenstrahlen am Springbrunnen und beobachten die Leute. Im Hotel setzen wir uns an den Balkon mit Blick auf die angestrahlte Mesquita.