Freitag, 01.09.06
Heute früh ist es beim Aufstehen um 7.15 Uhr wie immer ziemlich dunkel. Erst als wir zum Frühstück gehen, schafft es die Sonne langsam, die Wolken zu durchdringen. Gestärkt nach dem leckeren Frühstück fahren wir wie immer mit dem ersten Bus nach Funchal und von dort mit Bus 103 nach Ribeiro Frio. Von Funchal aus ist schon alleine die Busfahrt sehr erlebnisreich. Gleich beim Einsteigen bemerken wir, dass wieder die tschechische Fraktion überwiegt und alle mit dem gleichen Ziel unterwegs sind. Wahrscheinlich haben alle den gleichen Reiseführer. Von der Küste startet der Bus in zahlreichen Serpentinen mitten durch die Wohngebiete von Funchal steil nach oben. Nach einigen Kilometern können wir weit unter uns Funchal und die Meeresküste sehen, während langsam die Häuser weniger werden und die Natur und das Grün zunimmt. Immer weiter schraubt sich der Bus bis auf 1.400 Höhenmeter hoch. Langsam sieht es auch so aus wie Hochgebirge, denn wir können einen Blick auf die höchsten Gipfel der Insel werfen: ca. 1.800 m. Nach den dichten Eukalyptus- und Lorbeerwäldern lichtet sich dort an den Felsgraten der Wald und man sieht die blanken Felsen. Nach der Kreuzung bei Poiso geht es wieder steil bergab und wir fahren bis Ribeiro Frio, wo wir schon an der Straße die Forellenzucht sehen können. Wir machen uns gleich auf die Strecke links von der Straße zum „Balkon“, dem Aussichtspunkt von Ribeiro Frio. EIn sehr gemütlicher Weg, der uns schnell zu einem wirklich spektakulärem Balkon führt. Wir haben einen tollen Blick auf die höchsten Gipfel von Madeira und auf das herrliche Tal zur Nordküste hin. Nachdme wir kurz alleine dort stehen und gucken, kommen nach und nach immer mehr andere Paare, die alle Tschechen sind. Hier muss irgenwo ein Nest sein…. Selbst als wir uns auf den Rückweg machen, kommen uns noch mehr Tschechen entgegen. Lediglich eine Busladung Briten sprengt das Schema. Dann überqueren wir die Straße und machen uns auf den Weg entlang der Forellenlevada nach Portela. Ausgeschildert ist sie mit 8 km, aber der Weg soll eigentlich 12 km lang sein. Es iat schön schatti gund angenehm kühl hier oben. Unter den Lorbeerbäumen lässt es sich aushalten und das Wasser plätschert lustig in der Levada. Aber nach ein paar Metern wird es immer spannender, der Weg wird ab und zu ziemlcih schmal und manchmal kann man nur auf der Mauer entlang der Levada balancieren. Ein paar mal müssen wir sogar zu Bachläufen hinabsteigen und wieder hinauf, um den Weg weitergehen zu können. Zum Glück ahben wir unsere Wanderschuhe an und die Wanderstöcke mit dabei, so können wir uns nach abstützen, denn manchmal gibt es ein Drahtgeländer, das auch nicht wirklich hilft, aber oft gibt es gar kein Geländer. Dann muss man auf der ca. 30 cm breiten Mauer balancieren, immer direkt am Abgrund entlang. EIn paar Mal geht es auch durch schöne Felstunnel, aber zum Glück ist keine Taschenlampe notwendig, für die hätten wir nämlich keine Hand mehr frei gehabt. In der Levada können wir wirklich einige kleine Forellen beobachten, die pfeilschnell durchs Wasser huschen. Nach den Tunneln befinden wir uns plötzlich inmitten von Wolken. So können wir keine Blicke mehr hinab ins Tal werfen, aber es ist angenehm kühl, aber auch feucht. Das macht den Weg ziemlcih glatt und wir tänzeln über die Mauer der Levada. Nach dem Wasserhäuschen geht es ziemlich steil bergab in Richtung Portela. Nach vielen Stufen unten angekommen, sehen wir rechts von der Straße hinab durch die Wolken das Meer an der Nordküste. Leider haben wir nicht mehr viel Zeit, denn unser Bus nach Funchal kommt gleich. So fahren wir noch weiter bergab der Küste im Süden der Insel entgegen und können entspannt die Aussicht genießen und die Hortensien und den Agapantus am Straßenrand bewundern. Auch die Architektur ist wie immer sehr interessant und der UMgang mit Beton….In Richtung Küste werden die Häuser immer besser und wir fahren zur Krönung noch direkt neben der Landebahn vom Flughafen der Insel entlang und können so die imposante Balkenkonstruktion bewundern, die direkt über dem Meer steht und die Landebahn verlängert. Wir waren ja schon beim Anflug beeindruckt, aber so aus der Nähe trifft es einen viel mehr. In Funchal haben wir noch Zeit, um ein Eis zu essen. Dabei schlafen wir aber schon fast ein, so geschafft sind wir nach dem langen Tag. Mit dem Bus um 18 Uhr geht es zurück ins Hotel, wo wir vor dem Abendessen noch in den Pool springen, um die müden Glieder zu entspannen. Am abend überlegen wir dann, wie wir am Samstag zum Weinfest nach Estreita kommen.