18. Tag 30.04.2000, Sonntag
Miami – ?
Nervenkrieg ohne Ende!!! Wir stehen zeitig auf und gehen in die Lobby – ab 8 Uhr sollen wir bei Air France anrufen. Die Telefone dort sind aber erst ab 9 Uhr besetzt. Keiner weiß etwas und wir fühlen uns ziemlich verschaukelt. Also frühstücken wir erst mal – und werden vom tollen Frühstücksbuffet mit viel Obst und allem drum und dran getröstet. Danach fängt das Warten erst richtig an. Ständig hängen wir am Telefon und warten ewig, bis endlich ein Operator dran ist. Nach langem Hin und Her erhalten wir die Auskunft, dass morgen um 15 Uhr eine Maschine nach Paris abfliegt und mit vier Stunden Aufenthalt weiter nach Frankfurt. Auf dem AB ist aber eine Nachricht, dass es heute um 23 Uhr einen Abflug gibt. Wir sind also so schlau wie vorher. Zum Glück gibt es um 12 Uhr ein leckeres Mittagessen im Hotel, sogar mit Wein, was wir bisher in Amerika noch nicht erlebt haben. Danach warten und diskutieren wir mit anderen Betroffenen in der Lobby. Wegen der Ungewissheit trauen wir uns auch nicht vor die Tür. Lediglich zur Telefonbude um die Ecke starten wir vergebliche Versuche, jemanden in der Heimat zu erreichen. Eigentlich sollten wir heute Abend unsere Tochter samt Oma und Opa vom Flughafen abholen und morgen wieder auf Arbeit sein – der Gedanke daran stresst noch zusätzlich. Dann wieder Telefonate mit der Fluggesellschaft – den Flug um 23 Uhr gibt es nicht. Wir werden heute auf keinen Fall mehr fliegen, evtl. morgen – aber keine Garantie oder weitere Auskunft. Da das jetzt feststeht, fahren wir mit dem Bus um 16 Uhr an den Strand nach Miami Beach und versuchen dort, auf andere Gedanken zu kommen. Am Abend treffen wir uns wieder alle im Hotel zum Abendessen und sitzen dann noch in „geselliger Runde“ und tauschen diverse Erlebnisse mit Fluggesellschaften aus und hoffen auf morgen.