Wir fahren ganz früh los, so gegen 6:30 Uhr, um den Tag auszunutzen. Am Motel ist es gerade hell geworden und die Temperatur beträgt ca. 10 Grad C – das ist schon ein Temperaturunterschied zum Tag zuvor! An der Küste herrscht dicker Nebel und wir fahren wieder die Küstenstraße 1 nach Norden: links das Meer und rechts diesmal viele Obst und Gemüsefelder, die um diese frühe Stunde alle bewässert werden. In Santa Cruz auf der Strecke machen wir beim Visitor Center einen Halt, zum Glück ist schon jemand da – obwohl erst um 9 geöffnet werden sollte – und ein Computer zum e-mail schicken! Auf Empfehlung fahren wir zum Mystery Spot in der Nähe. Dort ist leider noch geschlossen und so fahren wir zur Küste. In einer großen Bucht sind trotz der Kälte und des Nebels schon die ersten Surfer, wohl meistens Surf-Kurse, in Aktion. Wir fahren noch ein Stück die Küste lang und sehen bei einem kleinen Leuchtturm eine große Kolonie von Seelöwen auf einem Felsen ganz in der Nähe. Die machen vielleicht einen Krach! Es ist faszinierend, diese Tiere life und so nah beobachten zu können. Nun nehmen wir einen neuen Anlauf zum Mystery Spot und jetzt ist auch auf: wir erleben eine Privatführung mit wirklich mysteriösen Sachen. Als erstes ist nahe dem Eingang ein Betonbalken. Der Führer zeigt mit der Wasserwaage, dass dieser senkrecht liegt. Aber kurioserweise ist immer der größer, der auf der einen Seite steht. Steht man an einem Ende des Balkens, so steht man gerade, aber auf dem anderen Ende scheint es, dass man vornübergebeugt steht. Das ist nicht zu erklären. Weiter geht es den Berg hinauf in ein total schräges Haus. Diese Phänomene lassen sich alle noch mit einer optischen Täuschung erklären. Nur nicht die Kugel, die das mit der Wasserwaage ausgerichtete Brett entlangläuft (mit Schwung) und es so aussieht, als ob sie den Berg hinaufrollt. Weiter geht es noch auf ein Brett, auf dem wir drei stehen und immer der auf der rechten Seite größer ist (Bildbeweis). Irgendwie alles wirklich mysteriös (Bild 1 und Bild 2). Auf dem Weg zurück sehen wir schon die ersten Redwoods.
Weiter geht es auf der Küstenstraße mit einem kleinen Truck-Rennen nach San Francisco. Noch ein kurzer Stopp in Pacifica bei Nebel und in dunklem Sand den Surfern zuschauen. Dann sind wir ganz plötzlich in SF und fahren vorbei an malerischen Reihenhäusern wie aus dem Reiseführer. Dabei ist das noch ein Vorort, aber totzdem geht es schon leichte Berge hinauf und hinunter. Wir fahren an der Uni vorbei und halten uns weiter an der Küste entlang. Bis zu einem Museum auf dem Berg (California Palace of the Legion of Honor).
Von dort haben wir einen ersten Blick über die Stadt. Das Museum lassen wir trotz der vielen Schätze und Bilder links liegen und fahren den Berg wieder hinab und plötzlich bietet sich uns der erste Blick auf die Golden Gate Bridge. Nach dem obligatorischen Fotostopp fahren wir weiter und sind an der Auffahrt zur großen roten Brücke – die wollen wir erlaufen, zumal sich jetzt endlich der Nebel lichtet. Aber zuerst gibt es ein Picknick mit tollem Blick auf die Brücke (Erdbeeren von unterwegs). Dann laufen wir los – es bietet sich uns ein toller Blick auf die Bucht von SF mit Alcatraz voraus. Mitten auf der Brücke sehen wir auch einige Robben im Wasser schwimmen – das entschädigt für die Kälte, die der Wind in alle Ritzen bläst. Wie das die vielen Bauarbeiter aushalten? Insgesamt ein gigantisches Erlebnis, viel besser als für 5 $ mit einer großen Geschwindigkeit in sechs Spuren über die Brücke zu fahren. Nach einer Fahrt durch den Presidio und das Fort unterhalb der Golden Gate fahren wir kurz auf (!) einen Friedhof, wo ca. 5.000 Soldaten aus mehreren Kriegen beerdigt wurden. Dann geht es weiter über die vielen Straßen bergauf und bergab. Wir sind alle überrascht, dass es so viele Hügel gibt. Besonders cool ist die Lombard Street, die in neun engen Serpentinen in einer Einbahnstraße total steil hinabführt und alle Beete dazwischen sind mit Hortensien bepflanzt.Dann sehen wir auch schon das erste Cable-Car. Es ist wirklich wie im Film. Weiter geht es zum coolen Best Western Americania gleich neben der Market Street. Klasse Zimmer, kostenloser Parkplatz und warmer Pool. So gegen 17 Uhr machen wir uns zu Fuss in die Stadt auf. An der Powell Station in der Market Street kaufen wir uns für drei Tage einen MUNI-Pass für die öffentlichen Verkehrsmittel und schwingen uns gleich auf ein Cable Car in Richtung Hafen. Los geht die rasante Fahrt die Berge rauf und runter. Der Lenker hat richtig schwere körperliche Arbeit zu leisten. An der Endhaltestelle am Hafen erleben wir, wie das Cable-Car gewendet wird – alles in Handarbeit. Am Hafen erkundigen wir uns gleich nach Karten für die Fähre nach Alcatraz, aber sie sind bis Sonntag ausverkauft. Wir erhalten aber den Tipp, am nächsten Morgen gegen 8 Uhr am Schalter zu sein, da würde es noch einige Karten geben. Dann gehen wir zum berühmten Pier 39. Aber alles nur Geschäfte und Rummel. Man merkt gar nicht, dass man auf dem Wasser ist und sieht nichts vom Meer. Allerdings gibt es ganz hinten links noch eine Überraschung: auf einigen Holzflößen liegen ganz viele Seelöwen zum Greifen nahe. Es ist schon spät, als wir wieder im Hotel sind. Wir beschließen trotzdem, morgen zeitig aufzustehen und uns um 8 Uhr nach Karten für die Fähre anzustellen.