Portsmouth – Belfast

10.10.2004, So
Portsmouth – Belfast

Wieder fahren wir zeitig vom Hotel ab, um die Zeit zu nutzen. Das erste Ziel – wobei heute der Weg das Ziel ist – ist Ogungquit, ein herrlicher Strandort entlang der 1 nach Norden. Unterwegs haben wir Zeit, die herrlich bunten Wälder entlang der Straße zu betrachten. Wir sind so zeitig da, dass wir ohne Probleme einen Parkplatz bekommen und machen uns auf den Weg zur Steilküste, an der ein Pfad mit herrlichen Aussichten auf das Meer und die Küste entlang führt. Der lange Sandstrand ist auf einer vorgelagerten Insel, den schenken wir uns aber heute und laufen ein ganzes Stück an der Steilküste entlang. Nebenbei können wir die tollen Häuser direkt am Strand bewundern, einschließlich des tollen Rasens. Obwohl die Sonne uns heute etwas im Stich lässt, leuchten die Farben der bunten Blätter doch so intensiv, dass wir es kaum glauben können. Zurück zum Auto geht es durch einige Straßen des Ortes, wo wir auch einen Blick auf die herbstliche Dekoration werfen können.

Weiter geht es immer die 1 nach Norden an der Küste entlang. Trotzdem kommen wir uns immer wieder wie im Gebirge vor: der Wald ist sehr dicht und wird immer bunter, je mehr wir nach Norden kommen. An einem Golfplatz lockt uns die herrliche Aussicht: über den Golfrasen hinweg leuchten auch ohne Sonne die herrlichsten Herbstfarben wie aus dem Bilderbuch. Kurz nach Kennebunkport, wo es sehr lebhaft zugeht, fahren wir die 9 nach Osten weiter und kommen zum Cape Porpoise. Dort finden wir einen Hafen wie vom „Weißen Hai“ und einen herrlichen Blick auf die vorgelagerten Inseln und die vielen Schiffe im Hafen. Nebenan können wir beobachten und riechen, wie gerade Fische abgeladen werden, die als Köder für die Lobster dienen, die hier überall angeboten werden. Nach dieser Idylle ist der Strand von Old Orchad Beach wieder das totale Gegenteil: alte Bretterbuden, Spielhallen und überall ist alles betoniert und zugebaut.

Aber auch hier folgen dem Massentourismus wieder schöne Stellen: kurz vor Portland am Cape Elizabeth haben wir wieder einen schönen Blick auf den Strand und können sogar einen fliegenden Keil von Gänsen (?) beobachten. Kurz vor Portland erwischen wir eine Parade von lauter Trucks, die mit lautstarkem Hupen auf sich aufmerksam machen. Die begleitende Polizei auf den Motorrädern trägt auch dazu bei, dass der Zug von Trucks genügend Beachtung findet.

In Portland zieht es uns zum Old Port mit den vielen Geschäften und Restaurants, die alle sehr nett restauriert sind. Natürlich zieht es uns wieder in einen Spielzeugladen und bei einem Elch aus Maine können wir nicht wiederstehen :-)) Der wird uns auf der weiteren Reise begleiten. Und überall ist Leben. Leider haben wir hier nicht mehr Zeit, aber zu einem Bummel zum Wasser/Pier reicht es noch. An einem Pier findet sich sogar ein Stück der echten Berliner Mauer mit Graffities auf der Westseite und den alten Warnschildern auf der Ostseite – das haben wir hier wirklich nicht erwartet. Auf der Weiterfahrt auf der Interstate 295 nach Norden: plötzlich ein schlagendes Geräusch – ein Reifen ist platt. Das haben wir noch nicht erlebt – und das mitten auf der Autobahn. Wir fahren rechts ran und wollen uns gerade auf die Suche nach dem Wagenheber o.ä. machen, als schon gleich ein junger Bursche hält und uns seine Hilfe anbietet. So ist in 10 Minuten der Reifen gewechselt und der junge Mann hat wieder Geld für Benzin. Uns sitzt der Schreck noch in den Gliedern und wir fahren in Falmouth gleich von der Interstate ab. An einer Tankstelle telefonieren wir mit dem Autovermieter und nach langen Verhandlungen müssen wir nicht ewig weit fahren, um das Auto zu wechseln, sondern können uns einen neuen Reifen besorgen. Von der Tanksteller erhalten wir den Tipp, dass ein Ort weiter in Yarmouth ein VIP-Autoservice zu finden ist, der auch Sonntag bis 16 Uhr geöffnet hat. Dort sind alle ganz nett und so kommen wir innerhalb von zwei Stunden zu einem neuen Reifen und die Reise kann weitergehen. Leider haben wir so viel Zeit verloren, dass wir nur noch ohne anzuhalten bis zu unserem Ziel in Belfast die 1 entlangfahren können. Aber der Ausblick entlang der Straße auf die herrliche Natur bietet genug „Action“: herrlich gefärbte Herbstwäder, Ausblicke auf Küsten und Häfen, Flußlandschaften und herrliche Häuschen. Im Dunkeln kommen wir an unserem Comfort Inn in Belfast an und können die Aussicht vom Hotelzimmer bzw. Balkon auf das Meer nur noch erahnen. Dafür können wir gegenüber im Thai-Restaurant lecker essen. Auch heute reicht die Kraft nicht mehr für ein Bad im Pool.