Boston – Portsmouth

09.10.2004, Sa
Boston – Portsmouth

Nach dem Kofferpacken und einem letzten leckeren Frühstück verlassen wir Boston und fahren auf der 1 bzw. der 1 A nach Norden – immer der Küste entlang. Kurz nach Boston machen wir einen „Schlenker“ auf der 129 über Swampscott nach Marblehead. Dort gehen uns die Augen über: sehr viele Villen und „Anwesen“ mit super grünem Rasen und toller Architektur wechseln sich mit Wäldern und Stränden ab. Am Leuchtturm machen wir einen Stopp und haben von dort über den Hafen einen herrlichen Blick auf Marblehead gegenüber.

Den nächsten Stopp machen wir in Salem – der Hexenstadt. Nach einiger Suche nach einem Parkplatz finden wir einen an einer Parkuhr, die aber defekt ist und es erscheint ein Parkverbotszeichen – ist das ernst zu nehmen? Wir suchen weiter und finden eine funktionstüchtige Parkuhr, die auch unsere Quarters „frisst“. In Salem wollen wir das Witch Museum besuchen, dass aber erst in zwei Stunden eine freie Führung hat. So bummeln wir noch etwas durch die Stadt und betrachten die hexenmäßigen Auslagen der Geschäfte. Auch die Besucher haben sich auf die Hexen eingestellt und laufen mit Umhängen oder Hexenhüten umher. Hier kann man ideale Kostüme für Halloween einkaufen und tolle Deko. Dann landen wir beim „Hexen-Dorf“ und wollen dort die Führung mitmachen. Für 20 Dollar können wir es kaum erwarten und sind danach um so mehr einttäuscht: wir fühlen uns total geneppt, denn nach 10 Minuten ist die Führung durch eine „Hexendeko“ mit sehr schmalen Infos schon erledigt! Das ist wirklich die blanke Abzocke und man kann alle davor warnen. So schauen wir uns gegenüber den interessanten alten Friedhof an und begeben uns zurück zum Auto.

Dann wollen wir lieber Natur sehen – es geht weiter nach Cape Ann über die 127. Dort machen wir immer mal Halt, wenn es uns besonders gefällt, um Blicke auf die Küste und schöne Häuser zu erhaschen. Auch heute meint es das Wetter gut mit uns, denn es ist angenehm warm und die Sonne ist nur durch ein paar leichte Wolkenschleier verdeckt. Bei Magnolia ist das Schloss-Museum von Herrn Hammond zu besichtigen. Uns reicht der Blick von außen, denn wir haben wirklich echte Schlösser und Burgen zu Hause und können uns das nachgemachte Mittelalter schenken – spätestens nach einem Blick auf den „gekonnten“ Anbau. Dafür freuen wir uns über den Blick aufs Meer und gegenüber auf ein tolles Holzhaus. Die Rundfahrt auf Cape Ann ist wirklich lohnenswert.

Weiter geht es dann in Richtung Essex, wo wir am bekanntesten Restaurant Halt machen: dem Erfinder der frittierten Muscheln (fried clams) – Woodman´s . Das können wir uns nicht entgehen lassen. Angelockt von den den Hummern, die vor dem Restaurant angeboten werden, machen wir uns in das Innere. Dort erleben wir den Kontrast von feinem Seafood und Manieren a la Fastfood! Als erstes: Selbstbedienung und zum Zweiten: alles vom Pappteller und aus dem Pappbecher mit Plastebesteck. Nachdem wir uns zum Glück die Größe der Portionen und das Aussehen des Essens angeschaut haben, bestellen wir eine Portion frittierte Muscheln mit Pommes und frittierten Zwiebelringen. Also: alles ist in Panade und Öl ertränkt. Und noch eine Portion Clam Chowder, der berühmten Muschelsuppe. Die ist auch absolut lecker. Ebenso die Muscheln, wobei sich der Eigengeschmack in Grenzen hält. Aber wir sind zu dritt von einer Portion so satt, dass wir kaum aufstehen können und fragen uns, wie die Amis das als eine Portion schaffen…

Weiter geht es entlang der Küste und wir genießen im Abendlicht einen Strandspaziergang mit Blick auf die bunten Herbstwälder. Je weiter wir nach Norden kommen, umso bunter sind die Blätter. Unterwegs an den Straßen können wir Kürbisse in allen Größen und herrliche Herbstdekorationen bewundern. Leider sind in vielen schönen Städten keine Parkplätze zu finden, so dass wir meist nur eine Runde aus dem Auto schauen können, aber es ist eben herrliches Wetter und langes Wochenende. Gerne wären wir noch ein bißchen in Rockport und Newburyport gebummelt. Das sind wirklich niedliche Städtchen mit schönen Häfen.

Um so größer ist der Schock, als wir nach Hamton Beach kommen: typisch amerikanisches, betoniertes, kitschiges, schmutziges und austauschbare Strandpromenaden und eben das absolute Kontrastprogramm zu den bisherigen Städten. Im Winter ist es hier bestimmt total trostlos, sogar der Mc Donalds ist schon mit Brettern vernagelt und geschlossen! Aber nach Rye Beach finden wir noch ein schönes Stückchen und machen einen Spaziergang in einem State Park, die Ausstellung hat aber leider schon geschlossen.

Am Abend sind wir im Zielort: Portsmouth. Dort haben wir wieder ein Parkproblem: zwei Parkplätze haben wir endlich gefunden, aber die Parkuhr verschluckt sich jedesmal an einem Quarter und ist dann out of order. So suchen wir weiter und haben dann doch noch Glück. Leider hat das Strawbery Banke, das alte Museumsdorf, schon geschlossen. Aber wir finden ein offenes Tor und können so doch noch einen kurzen Blick auf die historischen Häuser mit den schönen alten Bauerngärten erhaschen. Nach einem Blick auf den Fluß bummeln wir in der Dämmerung durch das neue Zentrum. Nach einem Abendessen fahren wir in unser Day´s Inn. Zum Schwimmen im Schwimmbad sind wir leider viel zu kaputt.