Moab

Heute wollen wir in den Arches Nationalpark, an dem wir gestern schon vorbei gefahren sind. Wir stehen zeitig auf und machen uns auf den Weg, um der Mittagshitze etwas aus dem Weg zu gehen. Der Himmel ist auch bewölkt, überall sind Schleierwolken: für uns gut, aber für die Fotos nicht so gut. Die roten Steine machen sich besser vor blauem Himmel. Wir fahren gleich zum Delecate Arch, der zwar nicht der größte Bogen ist, wohl aber der spektakulärste, denn er steht alleine oben auf einem Berg und wölbt sich gigantisch. Er ist auch das Wahrzeichen von Utah und auf vielen Nummerschildern in Utah zu sehen. Wir wandern zum Delecate Arch Viewpoint und dann weiter über Sand, Felsen und Felsen mit Sand durch die Wüste vorbei an vielen Eidechsen und anderen Tieren, die wahrscheinlich noch alle in ihren Löchern rechts und links des Weges sitzen. Als wir oben auf dem Felsen ankommen, haben wir einen klasse Ausblick auf den Bogen. Die Größe wird erst deutlich, als wir die vielen Leute wie Ameisen am Grund des Bogens sehen. Auch die Blick über das Tal ist gigantisch und im Hintergrund können wir wieder die Gipfel des La Sal Gebirges sehen, die uns an die Alpen erinnern. Das ist vielleicht ein Kontrast: direkt vor uns die Wüste und rote Berge überall und im Hintergrund zum Greifen Nahe die Alpen mit grünen Bergen und schneebedeckten Gipfeln. Wir sind trotz der Hitze froh, dass wir unsere Wanderschuhe haben, denn der schwierige Untergrund ist für andere Schuhe wenig geeignet.

Den nächsten Stopp machen wir am Salt Valley Overlook, tolle Farben wie aus dem Malkasten und die roten Felsen im Hintergrund. Weiter geht es zum Fiery Furnace: eine schöne Sicht auf die „Knuffi-Berge“. Dann erwandern wir den Sand Dune Arch: zwischen roten Felsenwänden (schattig!) geht es auf rotem Sand zum Bogen, der aussieht, als würde er bald in der Mitte auseinanderbrechen. Dann wandern wir von dort zum Broken Arch über ein Stück „grasiges Land“ (leider wieder volle Sonne). Aber der Bogen spendet wieder Schatten. Den ganzen Tag sind wir nur am Trinken und schaffen fast zwei ganze Gallonen Wasser. Am Eingang zu Devils Garden machen wir an einem schönen Ort ein Picknick, neben uns grillt eine Familie und die Streifenhörnchen huschen unter unseren Füßen.

So gestärkt machen wir uns auf die Tour zum Landscape Arch, dem größten freistehenden Bogen der Welt (größte Spanne). Die Anstrengungen der Wanderung bei der Hitze haben sich gelohnt, als der Bogen vor uns auftaucht: so elegant und doch riesig. Man hat den Eindruck, er könnte jeden Moment zusammenbrechen. Das stimmt auch, im Jahr 1991 waren einige Wanderer hier unterwegs, als ein riesiges Stück vom Bogen abbrach. Seitdem ist der Weg unter den Bogen gesperrt. Aber trotzdem eindrucksvoll!

Auf dem Rückweg machen wir noch an einigen Stellen Halt: Bild1, Bild2, Bild3 und machen uns in die Windows Sektion auf. Dort sind die meisten Bögen und Fenster des Parks zu finden. Wir fahren vorbei an einer riesigen Elephantenherde mit ganz vielen Rüsseln und Ohren und dem Blanced Rock und entschließen uns noch, mit letzter Kraft zum riesigen Bogen aufzusteigen und haben so einen schönen Blick zum Turret Arch und dem Double Arch. Das ist der krönende Abschluss des NP, der uns sehr gut gefallen hat, da er so abwechslungsreich ist. Es ist bereits 15 Uhr, als wir den Park verlassen.

Jetzt fahren wir noch schnell was zu Essen einkaufen (am Sonntag!) und dann ein paar Meilen entlang des Colorado River auf der 128. Es bietet sich uns ein beeindruckendes Bild: zwischen den stark abfallenden roten Felswänden fließt der Colorado träge in seinem Tal und an den Ufern wachst herrliches Grün, was sich bei näherem Ansehen als Tamarisken erweist. Wir genießen die Landschaft und suchen nach einem Weg zu den Fisher Towers, der sich aber nur als Schotterweg erweist, also kehren wir wieder um und suchen nach einem Zugang zum Fluss, um die Füße abzukühlen. Vorbei geht es an einer Ranch am Wasser, die um sich eine grüne Oase erschaffen hat, Pferde weiden auf einer grünen Wiese: das ist eine Wohltat für die Augen nach der Wüstenlandschaft der letzten Tage. Dann finden wir sogar einen Zugang mit kleinem Sandstrand. Über uns ziehen sich inzwischen wieder die üblichen abendlichen Gewitterwolken zusammen und wir machen uns auf den Rückweg. Mit dem Bad im Pool wird es heute nichts, denn das Gewitter erwischt uns heute wirklich und sogar der Strom ist kurz weg. Den ganzen Abend gibt es Wetterleuchten rings umher – aber Abkühlung bringt des Wetter kaum.