Sonntag, 03.09.06

Sonntag, 03.09.06

Unser Ausflug mit dem Mietwagen geht gleich gut los, denn der Renault Clio springt schon bei der Vorführung nicht an. Aber gleich gegenüber steht ein roter Nissan Micra, den wir auch haben können und so fahren wir heute eben Micra. Auf geht es an die Ostküste. Über die Schnellstraße nach Machico fahren wir zur feslsigen Küste. Am Ende der Straße ist ein Prakplatz, ab dem der Wanderweg startet zum Ponta de Sao Laurenco. Aber was heißt auf Madeira schon WEG – eher ein Trampelpfad. Aber vor uns gehen schon andere Wanderer, so dass wir erahnen können, wo es lang geht. Die Sonne brennt unbarmherzig und kein L+ftchen weht – wo ist eigentlich der befürchtete Wind am Kap? DIe Felsen sind ziemlich kahl, aber man kann die verschiedenen Gesteinsschichten sehr gut sehen: sogar der Lavafluss ist zu erkennen. Rote Steine wechseln sich ab mit schwarzer Lava und grauen Schichten. Am ersten Aussichtspunkt geht es steil ab bis zum Meer, das sich türkisfarben an den schwarzen Felsen bricht. Weiter kraxeln wir über Felsen und Geröll immer am Abhang entlang. Aber die Sicht auf die Felsenküste belohnt alle Anstrengungen. Selbst auf dem Rückweg sieht doch alles irgendwie anders aus, da man einfach einen anderen Blick auf alles hat. Vom Parkplatz aus sieht der Weg, den wir gegangen sind noch viel imposanter und gefährlicher aus. Selbst auf den kargen Felsen wachsen noch erstaunlich viele Pflanzen. Überall sind die kleinen Eidechsen unterwegs – das ist ein richtiges Lizzyparadies. Rückwärts suchen wir erstmal eine Tankstelle, da wir die eiserne Regel der Mietwagenfahrer vergessen haben, immmer zuerst aufzutanken. Dann fahren wir zum schönsten Sandstrand der Insel – die Prainha. Über eine ellenlange Treppe steigen wir hinab in die Badebucht, die jetzt am Sonntag ziemlich bevölkert ist. Viele Familien nutzen die Zeit zum Baden, Pickniken und die Kinder spielen im schwarzen Sand. Das Wasser lockt bei dieser Hitze und nach der schweißtreibenden Wanderung zum Kap zu einem Sprung in die türkisen Fluten. DIe Badetemperatur ist sehr angenehm und wirklich erfrischend. Auf dem Sand lässt es sich herrlich ins Wasser waten und die Wellen sind sehr moderat – einfach herrlich. Doch wir wollen noch weiter und fahren über die Schnellstraße und durch sehr viele Tunnel – wie immer im durchlöcherten Madeira – nach Porto Cruz an der Nordküste. Dort haben wir ein Parkplatzproblem, da gerade mal wieder ein Fest im Städtchen ist: So was wie Erntedankfest. Auf den Straßen verkaufen die Bauern an den Ständen vor allem Wein, BRot und Fleisch: frisch von den an Haken hängenden Keulen und anderen Stücken. Ab und zu werden die Fliegen von den Stücken abgewedelt und dann wird weiter verkauft ind kleinen Stücken oder direkt vor Ort portionsgerecht auf die Lorbeerspieße gesteckt. An mehreren Ecken brennt schon das Holz in den halben Ölfässern, so dass gleich gegrllt werden kann. Der ganze Ort ist festlich geschmückt und aufdem Schotterplatz ist eine riedige Bühne aufgebaut, wo am Abend die Folkloregruppen und eine Girlgroup auftreten werden. Wir werfen einen Blick auf den Badestrand direkt neben der Steilküste und laufen eine Runde auf der Promenade bis zum neu gebauten Meeresschwimmbad. Das Meer bricht sich tosend an den schwarzen Lavasteinen der Küste und vom Hang über uns ist frisch ein riesiger Stein auf die Promenade gefallen. Im Ort warten schona alle auf den Festumzug. Wir haben Glück und erwischen noch ein Fleckchen im Schatten und können so den farbenfrohen Umzug mit viel Musik und Gesang miterleben. Zurück nach Canico wollen wir durch die Berge über Portela und Camacho fahren, aber wir finden den Weg nicht, da die Straßenschilder fehlen und selbst die Orientierung per Karte und Himmelsrichtung fehlschlägt. So gurken wir etwas ziellos durch die Gegend und nehmen schließlich den Weg von Portela nach Machico, den kennen wir schon von der Busfahrt, nachdem wir noch direkt an einem Waldbrand vorbeigefahren sind. Die 3 Männer von der Feuerwehr standen lediglich am Straßenrand und haben den Flammen zugeschaut. Das war im wahrsten Sinne des Wortes ziemlich heiß. Da wir unterwegs noch fast den Auspuff verlieren, bitten wir im Hotel um einen Austausch bis heute Abend. Mal sehen, ob das klappt. Wir sind auch noch unsicher, ob wir überhaupt selbst fahren wollen, da das doch sehr anstrengend ist. Mal sehen…Erst mal genießen wir das Abendessen und können dabei ein Gewitter über dem Meer beobachten. Im gegensatz zu gestern, wo es abends sehr windig und dadurch kühl war, ist es heute Abend sehr warm.