Granada – Baeza und Ubeda

Montag, 16.04.2007 Granada à Baeza und Ubeda

Noch einmal lecker frühstücken und vom Hotel Abschied nehmen – dann fahren wir auf der Autobahn Richtung Osten nach Guadix. Dort laufen wir an der Alcazaba, der alten Burg, entlang zu den Höhlenwohnungen, die uns an Kappadokien erinnern. In die Hügel hinein wurden die Wohnhöhlen gegraben, nur der weiß gestrichene Eingang und die weißen Schornsteine, die aus den grünen hinausragen, sind zu sehen. Manches erinnert auch an die Wohnungen der Hobbits. Das dortige Museum zeigt eine Wohnung, in der auch die Tiere mit untergebracht waren und viele Alltagsgegenstände aus der Vergangenheit. Die anderen Höhlen ringsum sind fast alle noch bewohnt und man kann so einen Bummel durch ein lebendiges Höhlenviertel machen. Leider haben die Alcazaba und auch die Kathedrale geschlossen, so dass wir nur durch die Gassen streifen und dann weiterfahren. Von der Autobahn nach Granada biegen wir bei Daro nach Norden ab und plötzlich verwandelt sich die Landschaft und wir sehen fast nur noch Olivenbäume. Während um Guadix Felsen und Pinien und Baumplantagen zu sehen waren, gibt es jetzt nur noch Olivenbäume in allen Größen. Bei den kleinen Siedlungen sind gleich die entsprechenden Fabriken für Olivenöl zu finden. Links sehen wir die schneebedeckten Gipfel der Sierra Magina, die bis auf 2.000 Meter Höhe reichen. Trotzdem wachsen hier und vor allem im Tal des Guadalquivier Olivenbäume. Von Jodar aus können wir in der Ferne schon Ubeda als weiße Stadt auf dem Berg sehen – sehr imposant. Langsam geht es bergauf, denn Ubeda liegt auf 800 Metern Höhe. Dort erwartet uns ein verschlafenes Nest: um 16 Uhr ist Siesta-Zeit und entsprechend nicht viel los, alle, ja wirklich alle Geschäfte sind geschlossen. Nur Katzen und Hunde sind unterwegs und zwei Frauen, die in Schlafanzug und Bademantel den Müll rausbringen. Sonst sehen wir einige schöne Gebäude, Kirchen, Plätze und von der Mauer am Stadtrand haben wir einen tollen Ausblick hinab ins Tal und auf die endlosen Olivenhaine. Von Ubeda bis Baeza sind es nur 10 km, die wir schnell hinter uns bringen. Spannend ist nur noch die Anfahrt zum Hotel Puerto de la Luna: direkt vorbei an der Kathedrale und dem Platz davor geht es in eine sehr, sehr schmale Gasse. Dort ist der Hoteleingang, aber die Zufahrt zur Tiefgarage ist noch 2 Mal um die Ecke gelegen. Also heißt es, Spiegel anklappen und langsam losfahren. Dann ist es geschafft und uns erwartet ein wirklich traumhaftes Hotel mit Blick auf die Kathedrale, viel Ruhe, einem herrlichen Innenhof mit Orangenbäumen und Pool sowie einem alten Säulengang, auf den wir von unserem Zimmer aus blicken. Die Lobby ist ein aller überdachter Patio mit Rundgang und Holzdecke. Nebenan gibt es noch ein Kaminzimmer. Wir machen uns aber gleich auf den Weg, um die Stadt zu erkunden. Zuerst natürlich die Kathedrale, die von innen noch viel größer wirkt als von außen. Gegenüber hinter dem Brunnen ist die Universität in einem historischen Gebäude. Das Schöne an Baeza ist, dass das historische Viertel so kompakt ist. Wir streifen durch die Gassen, die hier auch viel belebter sind als in Ubeda. Sicher liegt das an der Uhrzeit, denn die Siesta ist vorbei. Überall gibt es was zu entdecken: alte Häuser, schöne Brunnen, tolle Innenhöfe, viele Kirchen. Das macht Spaß, die Stadt zu erkunden, zumal hier kaum Touristen unterwegs sind. Zum Abendessen kaufen wir uns Käse und Schinken, Oliven, Baguette und Rotwein und genießen vom Zimmer aus den Blick auf Orangenbäume voller Früchte, die alte Architektur und den angestrahlten Turm der Kathedrale. Dann machen wir noch einen Nachtbummel durch die Gassen. Vom Wetter her haben wir den Tag bis auf einen kurzen Schauer und dem kalten Wind gut überstanden.