Granada

Sonntag, 15.04.2007 Granada

Wir stehen bei strahlend blauem Himmel auf und frühstücken wieder superlecker mit Blick auf den kleinen „Platz“ vor dem Hotel. Um in die Berge der Sierra Nevada zu kommen, muss erst mal das Auto aus der Tiefgarage kommen. Das ist etwas sehr eng und gewagt, aber dann müssen wir noch durch 2 Meter enge Gassen und über den Rathausplatz fahren – schon sind wir unterwegs. Wir fahren durch Granada am Duro-Fluss entlang, der im Moment nur ein Rinnsal auf Beton ist, durch einige Dörfer und dann auf die sehr gut ausgebaute Straße in die Berge zum Skigebiet. Immer weiter schraubt sich die Straße hinauf und bald sind wir mitten im Schnee. Ebene sind wir noch vorbei an Palmen, Agaven und mediterranen Häusern gefahren, schon sind wir im Winter. Vorbei am Ski- und Hüttenort Pradolano, wo auch die Liftstation ist, schrauben wir uns weiter hoch auf 2.550 Meter. Dort ist lebendiges Schlittenfahren angesagt. Wir machen uns zu Fuß auf die Straße, die für Autos nun gesperrt ist, und laufen weiter hinauf in den Schnee. Von dort können wir die Ski- und Snowboardfahrer auf den Pisten beobachten. Obwohl Schnee liegt und das Thermometer nur 3 °C anzeigt, ist es ziemlich warm, so dass wir die dicken Jacken wieder ausziehen. Allerdings ändert sich das bald, als die Wolken wieder dichter werden und wir quasi in den Wolken im Nebel stehen. Damit ist auch die Sicht gleich Null und so tasten wir uns den Weg wieder hinunter. Wenn die Wolkenfetzen kurz den Blick frei geben, können wir das alte Observatorium sehen, aber auch auf einem Berg gegenüber das neue riesige Teleskop. Bei der Abfahrt fahren wir kurz durch Pradolano, aber es ist nichts besonderes zu sehen, nur Hotels, die meist auch noch leer stehen. Nur an der Talstation herrscht munteres Treiben. Auf der Weiterfahrt haben wir einen Ausblick auf die Ebene im Dunst und die vielen Hügel umher sehen. Mit Blick auf einen See/Talsperre machen wir ein Picknick. Dann steht nochmal die spannende Anfahrt zum Hotel an, auch durch die schmalste Gasse (entgegen der Einbahnstraße) klappt es diesmal ganz gut. Nach kurzem Stopp im Hotel machen wir uns auf in die Stadt, die ja gleich vorm Hotel liegt. Erst geht es zur Kathedrale, die wir leider nur umrunden können, da sie sonntags geschlossen ist und dann weiter ins Uni-Viertel: viele Kirchen, schöne Gassen, nette Plätze mit Orangenbäumen und Bänken. Die Sonne scheint, aber der Wind ist kühl. Im Hospital werfen wir einen Blick in die drei Innenhöfe: Orangenbäume, Palmen mit Springbrunnen und Galerien sowie vielen alten Gemälden und bunten Kacheln. Kaum zu glauben, dass das ein modernes Krankenhaus ist. Leider fängt es nun entgegen aller Vorhersagen zu regnen an. Im Kloster nebenan stellen wir uns kurz unter, im Hof ist eine Veranstaltung der Uni gerade zu Ende, das Essen wird zusammengepackt und auf der Bühne wird Karaoke gesungen – lustige Stimmung. Wir schlendern weiter durch die Gassen und in Richtung Hotel. Unter einem Baum finden wir Schutz vor dem Regen und sitzen auf einer Mauer, wo wir gut die vorbeigehenden Leute beobachten können. Trotz Regen und Sonntag sind sehr viele Menschen unterwegs. Wir laufen zum Fluss und landen in einem Zelt, wo Spezialitäten aus Galizien angeboten werden: Kuchen, Käse, Schinken und Wurst, gegrillte Rippchen und Würste, gekochte Tintenfische (mit allen Saugnäpfen) und ganze Schinken mit Füßen im Topf… Dort wollen wir warten, bis der Regen aufhört, aber es wird immer schlimmer. So genießen wir eine Thunfischpastete und studieren die Reiseführer, Während wir alle Jacken anziehen, die wir dabei haben. Da es nicht heller wird, machen wir uns mit dem Schirm auf. Auf den schönen Bodenfliesen ist es ziemlich glatt und so tapsen wir durch die Pfützen. Gegen 20 Uhr reißt es doch noch auf und der Regen hört auf. So bummeln wir doch noch durch die arabischen Gassen an der Kathedrale mit schöner Architektur, tollen Laternen, super schmalen Gassen und jeder Menge Prassel-Läden. So wird es noch ein schöner Abend. Morgen müssen wir leider weiter – das Hotel und Granada waren sehr schön.