Granada/Alhambra

Samstag, 14.04.2007 Granada/Alhambra

Beim ersten Blick aus dem Fenster hoch in den Himmel: bedeckt, es wird gar nicht hell, aber wenigstens regnet es nicht. Beim Frühstück lassen wir uns Zeit und können so das leckere Buffet mit viel Obst (frische Erdbeeren!), tollem Käse und spanischem Schinken, alle Sorten Eier und leckerem Kuchen + süßen Teilchen dazu Kaffe, Erdbeermilch und viele Säfte genießen. So gut und in angenehmer Atmosphäre gestärkt ziehen wir uns warm an, denn das Thermometer zeigt um 10 Uhr nur 10 °C an und machen uns auf den Fußweg zur Alhambra, den wir erst mal suchen müssen. An der Kassen müssen wir ein wenig anstehen, aber zum Glück haben wir bereits im januar vorbestellt. Sonst gibt es nur noch Tickets nach 18.30 Uhr. Leider dürfen wir erst ab 14 Uhr in den Nasriden-Palast und so sehen wir uns in aller Ruhe den frei zugänglichen Teil der Anlage an (neuer Palast von Karl V. und technisches Museum) und genießen die Aussicht. Pünktlich um 14 Uhr können wir in den Nasridenpalast und somit das Highlight der Alhambra ansehen. Alles ist sehr verwinkelt und sieht immer wieder anders aus. Die vielen Ornamente sind absolut beeindruckend: so fein ziseliert und eine Vielfalt von Mustern und arabischen Schriftzeichen. Toll sind auch die Holzdecken, die vielen Wasserläufe, Becken und Brunnen. Hier kann man es sicher gut in der Sommerhitze aushalten. Heute haben wir Glück, denn die Sonne kommt doch noch raus und manchmal können wir die dicken Jacken ausziehen. Leider sind die Löwen im Löwenhof zur Restaurierung, aber wir entdecken noch eine „eingepflanzte“ Renaissance-Decke in einem Vorraum, die natürlich „ganz toll“ zur restlichen Umgebung passt. Genial ist die Wasserspiegelung im Patio Arrayanes. Toll, was die Nasriden zu dieser Zeit schon konnten. Weiter geht es zur Festung Alcazaba. Von dort haben wir von vier verschiedenen Aussichtspunkten die Möglichkeit, den gegenüberliegenden Albaicin zu betrachten. Vom nächsten Turm aus sehen wir ganz Granada und die Ebene sowie die schneebedeckten Berge der Sierra Nevada: dabei hängen hier sogar die Orangenbäume voll mit reifen Früchten. Anschließend schlendern wir durch die Anlage der Alhambra geführt von unseren Ausio-Guides bis zur Generalife, der Sommerresidenz der Nasriden. Vorbei an Ruinen und Gärten geht es durch einen neu angelegten Garten immer höher hinauf zum sehr schönen Sommerpalast. Auch hier sind viele Springbrunnen und Wasserläufe zu finden sowie schöne Architektur und Aussichtspunkte. Leider fängt es jetzt doch an zu regnen, aber zum Glück nur kurz. Gegen 19 Uhr sind wir zurück am Eingang und geben den Audio-Guide ab. Auf der Straße bergab nach Granada erwischen wir einen kleinen Bus zum Albaicin und sind so sehr schnell auf dem der Alhambra gegenüberliegenden Berg im maurischen Viertel. Auf dem Platz vor der Kirche St. Nicolai kann men sehr gut auf der Mauer sitzen und auf die Alhambra schauen, im Hintergrund die Schneeberge der Sierra Nevada. Es macht Spaß, die Leute auf dem Platz zu beobachten, zumal in der Kirche gerade eine Trauung stattfindet und jede Menge schicke Leute davor warten. Aufregung gibt es auch, als die Straßenhändler schnelle ihren Schmuck einpacken, weil eine Kontrolle anrückt. Wir genießen das Schauspiel und die Aussicht und warten, dass die Sonne vielleicht doch noch rauskommt und die Alhambra beleuchtet. Als es dunkel wird, beginnt die künstliche Anstrahlung der Alhambra und gleich sieht alles wieder anders aus. Um 21 Uhr machen wir uns an den Abstieg durch die Gassen und kommen auf eine große Straße, die neu gestaltet wurde und einen angrenzenden Park mit beleuchteten Wasserspielen. Dann stellen wir fest, dass wir in die falsche Richtung laufen und so kehren wir bald um und gehen inmitten von vielen Leuten, die alle um 22 Uhr noch auf der Straße spazieren, zum Hotel. Dort wollen wir nach dem langen Tag nur noch Ruhe und machen uns leckere Brote und trinken Rotwein.